Im vergangenen Jahr haben in meinem Leben viele Veränderungen stattgefunden, in nahezu allen Lebensbereichen. In gewissen Zeiten hatte ich das Gefühl, dass mir der Boden unter den Füssen weggezogen wurde. Ich wusste nicht mehr so recht, wer ich war, da alles was mich ausmachte, nicht mehr da oder anders war. Aber es hat mir die Chance eröffnet, mich neu zu erfinden, mich sozusagen neu im Leben zu positionieren. Mich hin zu dem Menschen zu entwickeln, der ich wirklich sein möchte. Natürlich war und ist es nicht einfach, einen neuen unbekannten Weg zu gehen. Denn Veränderungen liegen ausserhalb unserer Komfortzone. Wenn wir diese verlassen, befinden wir uns in der Angstzone. Und wer fühlt schon gerne Angst? ;-)
Zweifel aus unserer Vergangenheit kommen hoch, vielleicht Ängste aus der Schulzeit oder der Erziehung. Wir haben Angst, zu versagen oder abgelehnt zu werden. Wir haben Angst, nicht zu genügen, so wie wir sind. Solche Gedanken wollen wir lieber verdrängen und meiden deshalb oft Situationen, in welchen Ängste zum Vorschein treten könnten. Aber wenn wir sie nicht im Rahmen unserer aktuellen Veränderung erleben, werden sie sich in einem anderen Moment zeigen und uns ständig am Weiterkommen und am Erfolg hindern. Deshalb ist es wichtig, sich seiner Ängste bewusst zu werden und sich diesen zu stellen. So können sie an Intensität verlieren und wir können uns weiterentwickeln - trotz der Angstgefühle. Also auch wenn Veränderung im ersten Moment unangenehm ist und wir uns am liebsten wieder zum Bekannten verkriechen würden, lohnt sie sich. Wenn wir neue Ergebnisse in unserem Leben erzielen möchten, sollten wir auch neue Wege gehen. Nur durch Wagen und Ausprobieren können wir wachsen. Der Mensch ist gemacht für Wachstum und nicht für Stillstand.
Wenn wir im Stillstand verharren, das heisst in unserer Komfortzone verbleiben, wird diese mit der Zeit immer kleiner und die umschliessenden Mauern wirken immer höher. Vielleicht hat dies der eine oder andere während der Coronazeit festgestellt. Wir haben uns daran gewöhnt, zuhause zu bleiben, wenige Kontakte zu pflegen, nicht mit vielen Menschen zu interagieren, an keinen sozialen Anlässen teilzunehmen… Unser Bewegungskreis wurde immer kleiner. Nun braucht der eine oder andere wieder Zeit, sich Menschen und Anlässen zu stellen, häufig in Begleitung von Angst- und Panikattacken.
Für mich ist die wichtigste Motivation für Veränderung der Wunsch dessen, was ich sein möchte. Wo will ich hin und welche Werte möchte ich leben? Wenn ich mir meine Wertvorstellungen immer wieder verinnerliche, gibt mir das die nötige Kraft und den Mut für die nächsten Schritte auf meinem Weg. Einer meiner wichtigsten Werte ist Freiheit. Bei jeder wichtigen Entscheidung überlege ich mir, ob mich das meinem Wert langfristig näherbringt oder entfernt.
In Liebe, eure Maja
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