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Hast Du es dir verdient?

Montagmorgen im Wald… ich schaute zum Fluss hinunter, zu den Bäumen hinauf und bewunderte die Natur, saugte die Stille auf, als sich plötzlich eine innere Stimme in mir meldete: «Was machst du hier? Du kannst doch nicht einfach hier stehen und die Natur geniessen! Es ist Montag, du solltest arbeiten!» Wow, so deutlich hatte ich diese Stimme lange nicht mehr gehört… Inzwischen weiss ich gut, wo diese Stimme einzuordnen ist. Ich blieb einfach stehen und erlaubte mir, eben genau das zu tun, die Ruhe zu geniessen.

 

An diesem Tag hatte ich meinen Sohn zur Schule gebracht und hatte noch eine Stunde Zeit, bevor es mit Programm weiter ging. Unverplante Zeit…mit Kindern und dem eigenen Business, ein seltenes Gut. 😊 Etwas ungewohnt und doch wollte ich dies nicht mit Arbeiten nutzen, sondern mich einfach treiben lassen, mit dem Flow gehen. Und so landete ich eben in diesem Waldstück. Ich hatte noch nicht mit dem Arbeiten begonnen und wir kennen doch alle den alten Spruch «Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen» (oder bei vielen: am besten gar kein Vergnügen!)

 

Das Thema des «Dauernd-etwas-tun-müssen» ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Wir gönnen uns erst eine Pause, wenn wir auch wirklich genug gearbeitet haben. Wann ist denn genug? Wir müssen es uns zuerst verdienen, nichts tun zu dürfen oder uns etwas zu gönnen, das nur unserer Freude dient. So frage ich dich: Sind wir wirklich auf diese Welt gesetzt worden, um ständig zu schuften? Müssen wir es uns verdienen, in dieser Gesellschaft leben zu dürfen? Wenn wir nicht produktiv sind, haben wir ein schlechtes Gewissen, es fühlt sich irgendwie falsch an. Ausser natürlich an eingeplanten Zeiten am Wochenende und im Urlaub. Da darf man es sich erlauben. Aber einfach so unverplante Zeit zu haben, einfach zu SEIN fällt den Leistungsmenschen schwer. Dafür kriegen wir schliesslich keine Anerkennung, da ruft niemand «BRAVO» - das haben wir schon zu Schulzeiten gelernt.

 

Ich habe schon viele Persönlichkeitstests mit meinen Klienten ausgewertet und bei den meisten kommt der gemütliche Anteil zu kurz, wodurch eine Unzufriedenheit und Stress erlebt wird. Denn genau dieser Persönlichkeitsanteil erlaubt uns zu entspannen und abzuschalten, Lebensfreude zu fühlen und in den Tag hineinzuleben. Genau in diesen unverplanten Momenten geschehen die grössten Wunder, die man nicht planen kann. 

 

Also nein, ich glaube nicht, dass es so gedacht war, dass wir im «Always-On» Zustand leben aber so haben wir es gelernt von unseren Vorfahren. Was nicht heisst, dass es so bleiben muss. 😉 Erlaube dir immer wieder, deiner Freude zu folgen. Erlaube dir, auch mal nichts zu tun, auch wenn dein Kopf sagt, das wäre falsch. Je mehr du deiner Freude folgst, desto mehr Dinge wirst du in dein Leben ziehen, die dich zu deinem persönlichen Glück führen, die dich Freiheit und Erfüllung fühlen lassen. Wie oft höre ich den Satz «Ich habe eigentlich alles, aber ich fühle es nicht. Ich bin trotzdem unzufrieden». Wir können es nicht fühlen, wenn wir ständig herumrennen und versuchen, uns und anderen zu beweisen, dass wir gut sind. Erst wenn ich diesen Drang nach Anerkennung loslasse, kann ich fühlen, was ich wirklich will. 😊

 

In Liebe, eure Maja


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