In den vergangenen Jahren habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, weshalb ich stets auf der Suche nach Anerkennung war, teilweise noch immer bin. Fündig wurde ich in meiner Kindheit, wo ich mich oft verlassen fühlte und dies damit begründete, ich sei nicht liebenswert genug. Als Kinder versuchen wir uns die Welt zu erklären und unsere Lebensereignisse bilden unsere Leitideen und Muster für unser späteres Erwachsenenleben. Bei prägenden Ereignissen suchen Kinder oft die Schuld bei sich selbst. Also musste es an mir liegen, dass ich alleine gelassen wurde. Aufgrund dieses Denkens über mich selbst, folgten in meinen Jugendjahren weitere für mich schmerzhafte Verlusterfahrungen, die Löcher in meinem Herzen hinterliessen.
Als junge Erwachsene fand ich Kompensationsmöglichkeiten, diese Löcher zu stopfen. Ich fand mich unter Dauerstress mit einem gefüllten Terminkalender und einer ausgeprägten beruflichen Leistungsorientierung wieder. Ich investierte meine verfügbare Zeit in alles, was möglichst viel Anerkennung auslöste. Ich lernte viel für meine Weiterbildungen und gab mich nur mit den besten Ergebnissen zufrieden. Ich hatte gute Jobs und war eine fleissige Biene. Dass ich dadurch oft an meine Erschöpfungsgrenzen stiess, ignorierte ich damals. Ich musste schliesslich beweisen, dass ich etwas konnte und etwas wert war – um jeden Preis. Unbewusst erhoffte ich mir dadurch, von meinen Mitmenschen nicht mehr verlassen zu werden.
Jeder von uns verwendet Strategien, um Anerkennung und Liebe zu erhalten. Oft tun wir es in der Weise, in der wir in der Kindheit bestätigt wurden. Ich war eine gute Schülerin und wurde für meine Leistungen gelobt. Somit wurde dies zu meinem Beweis, ein wertvoller Mensch zu sein. Dieses Leistungsdenken ist in vielen von uns verankert. Wenn wir gute Noten nachhause brachten, waren wir gute Kinder. So glauben wir noch heute, etwas erreichen zu müssen, um jemand zu sein. Aber das müssen wir nicht - wir sind schon jemand! Insbesondere sollten wir dabei unsere Grenzen nicht überschreiten und Raubbau an unserem Körper betreiben. Jeder Körper benötigt Erholung, damit er sich regenerieren kann. In unserem Leistungsrausch übersehen wir das oft. Das Gefühl ist zu gut, wenn wir wieder einen Erfolg erleben und aufsteigen können. Doch das Glück währt nicht lange und schon bald brauchen wir die nächste Bestätigung. Es wird geradezu zu einer Sucht. Wir sollten deshalb unseren Selbstwert von der Arbeit entkoppeln, von unseren Rollen als Mutter, Vater, Ehepartner… loslösen.
Wer bist du ohne das alles? Was macht dich einzigartig? Hast du dir diese Fragen schon mal gestellt? Wenn nicht, dann wäre jetzt ein geeigneter Zeitpunkt ;-)
Welches ist deine Strategie, um Anerkennung und Bestätigung zu erhalten? Versuchst du anderen zu gefallen, indem du vielleicht besonders lieb bist, anderen hilfst oder dich sogar aufopferst? Willst du es allen recht machen und vergisst dabei deine eigenen Bedürfnisse? Oft hindern uns solche Verhaltensweisen daran, uns entfalten zu können. Wir sind so beschäftigt damit, im Aussen nach Bestätigung zu suchen, dass wir uns zu wenig damit befassen, was sich unser Innerstes wünscht. So verkümmern unsere Wünsche und unsere Träume. Es fühlt sich an, als wären wir an hunderte von Fesseln gebunden.
Ich habe mich von vielen dieser Fesseln befreit und arbeite jeden Tag daran, ein unabhängiges, freies und erfülltes Leben zu führen. Und ich wünsche mir, dass jeder einzelne von uns das tut. Ich will, dass möglichst viele Menschen ein Leben in Freiheit und Leichtigkeit leben dürfen. Dies habe ich zu meiner Herzens-Aufgabe gemacht.
In Liebe, eure Maja
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